Samstag, 10. Dezember 2011

Folgen Sie der Spur und sie wird in Wannweil enden...

Folgen Sie der Spur und sie wird in Wannweil enden...



... bei Bürgermeister Rüdiger Scherret, den wir im Oberallgäu sehen - der Gegend, in die es seine Familie nach dem Krieg als Flüchtlinge verschlagen hatte.
Bildertanz-Quelle: Sammlung Rüdiger Scherret

Raimund Vollmer

Freitag, 9. Dezember 2011

Weihnachten in schwerer Zeit - Teil 2



Zur Lesung in der Wannweiler Gemeindebücherei am Freitag den 09. Dezember 2011 um 18:30 Uhr mit Zeitzeugen.

Auf Wunsch von Herrn Hauke Petersen, Vorsitzender des Krankenpflegevereins Wannweil, hat B. Walldorf nach Belegen zum Thema im Wannweiler Gemeindearchiv gesucht.
Im Aktenbestand A 112 im Rollregal 1 sind Weihnachtsbriefe der Gemeinde an die Soldaten und die Antworten der Soldaten fein säuberlich aufgeklebt. Natürlich können die Briefe von Wannweiler Soldaten nur ohne Namensnennung veröffentlicht werden. Als Nicht-Wannweiler trägt man eine besondere Verantwortung für die Veröffentlichung von sensiblen Daten aus dem Gemeindearchiv Wannweil.

Die meisten Belege können nur gekürzt wiedergegeben werden. Im 7. Jahr der NS-Herrschaft waren Bürgermeister Zanzinger (geboren 1904 gefallen 1944, Bürgermeister in Wannweil 1930 bis 1942) und die Soldaten doch stark von der NS-Propaganda indoktriniert. Diese Propaganda-Sätze können unter keinen Umständen im Blog publiziert werden.

Bei der Gelegenheit wurde ein Teil der Zeitdokumente fotokopiert. Die Originale sind meist auf inzwischen brüchig werdenden Kriegspapier geschrieben. So wurde gleichzeitig etwas zum Erhalt der unwiederbringlichen Zeitdokumente getan, damit sie auch in Zukunft von Interessenten gelesen werden können. Fotokopien haben sich als tauglich für die Langzeitarchivierung erwiesen.

Auf Kriegweihnachten 1939
lies es sich die Gemeinde Wannweil nicht nehmen, allen Söhnen der Gemeinde , die das Arbeitskleid mit dem grauen Rock des Soldaten vertauscht hatten, ein Weihnachtsgeschenk ins Feld oder in die Garnison zu schicken.
Unsere Soldaten erhielten ein Feldpostpäckchen und zwar entweder
ein schönes Messer mit Zigaretten oder Zigarren oder eine Tabakpfeife und ein Päckchen Tabak oder ein Buch mit 25 Zigaretten dazu in jedes Päckchen einen Brief und Lebkuchen der NS-Frauenschaft.
Die Freude der Männer mögen ihre Briefe bezeugen:

Böblingen Dezember 1939
An meine Wannweiler !
Ich habe Euer Weihnachtspäckchen mit herzlicher Freude erhalten und bedanke mich hiermit bestens. Es ist für mich eine große Genugtuung zu wissen, daß wir von der Heimat nicht verlassen, vergessen oder gar verachtet und verlacht werden, wie es im Jahre1918 der Fall war ....

Eningen, den 12. Dez ,. 1939
Sehr geehrter Herr Bürgermeister!
Nicht wenig erstaunt war ich, als ich von Ihnen im Auftrage der Gemeinde Wannweil ein so wunderbares Weihnachtspaket erhielt. Gleich ging es los, das Seitengewehr heraus nun aber sachte, holla sieben Sachen und wie fein jedes einzelne so schön feierlich verpackt , sodass mir im ersten Moment so ein bisschen die Weihnachts-Heimwehgedanken in Erinnerung gingen und ich an meine Heimat, an das von Ihnen so schön aufgebaute Wannweil dachte. ::::
Auch der Ortsgruppe der NSDAP Wannweil herzliche Grüße und frohe Weihnachtszeit, ganz besonders aber dem Herrn Ortsgruppenleiter, ..sowie an sämtliche Politischen Leitern und Zellenleitern. ::::

Montag, den 11.12.1939
Werter Herr Bürgermeister
Ich danke Ihnen und der Gemeinde Wannweil von Herzen für das schöne Geschenk und war sehr erfreut, als ich es in Empfang nehmen durfte. Nun will ich schließen in der Hoffnung, daß wir alle nach dem Siege Gesund (Sic !) und in Frieden unserer Arbeit nachgehen können. Mit Deutschem Gruß

O. U. den 24. Januar 1940

Sehr geehrter Herr Bürgermeister!
Sie hatten die Freundlichkeit, unserem Uffz. Müller für die 2. und 3. Batterie einen namhaften Betrag zur Ausgestaltung einer schönen Weihnachtsfeier zur Verfügung zu stellen.
Namens der Beschenkten danke ich herzlich dafür. Mit Hilfe Ihrer und der anderen Gaben war es uns möglich, ein schönes, den Beteiligten in ewiger Erinnerung bleibendes Frontweihnachten 1939 zu feiern.
Neben einer großen gemeinsamen Feier haben wir auf den einzelnen Beobachtungsstellen Weihnachten dadurch verschönern können, das wir am Bescherungstage selbst alle Stellen aufsuchten, die Leute dabei mit den Gaben beschenkten und in einer kurzen Ansprache die richtige Frontweihnachtsstimmung schufen...

Den 31. Dezember 1939

Sehr geehrter Herr Bürgermeister!
Im neuen Standort eingetroffen, finde ich zwei Pakete von Euch vor.
Ich muß Euch gestehen, dass ich geradezu begeistert war von dem Inhalt wie auch der Aufmachung der Pakete und haben mir dieselben, insbesondere nach dem Urlaub, nach dem man sich sowieso immer sehr schwer zurechtfindet, recht große Freude bereitet. ****
Nun danke ich Euch allen für dieses Geschenk und für das, was ich in den 4 Kriegsmonaten Liebes und Gutes von Euch erfahren durfte und wünsche Euch ein gutes neues Jahr und ich hoffe auf ein baldiges und endgültiges Wiedersehn.

Im Gemeindearchiv liegen auch aus den Jahren 1940, 1941 und 1942 solche Dankschreiben vor. Die Ausdrucksweise veränderte sich, je länger der Krieg dauerte.

Dies zur Einstimmung auf die am Freitag, den 09. Dezember 2011 um 18:30 in der Gemeindebücherei. stattfindenden Lesung "Weihnachten in schwerer Zeit".


Botho Walldorf

Donnerstag, 8. Dezember 2011

Weihnachten in schwerer Zeit - Teil 1

Zur Lesung in der Wannweiler Gemeindebücherei am Freitag den 09. Dezember 2011 um 18:30 Uhr mit Zeitzeugen

Auf Wunsch von Herrn Hauke Petersen, Vorsitzender des Krankenpflegevereins Wannweil, hat B. Walldorf nach Belegen zum Thema im Wannweiler Gemeindearchiv gesucht.
Im Aktenbestand A 112 im Rollregal 1 sind Weihnachtsbriefe der Gemeinde an die Soldaten und die Antworten der Soldaten fein säuberlich aufgeklebt. Natürlich können die Briefe von Wannweiler Soldaten nur ohne Namensnennung veröffentlicht werden. Als Nicht-Wannweiler trägt man eine besondere Verantwortung für die Veröffentlichung von sensiblen Daten aus dem Gemeindearchiv Wannweil.

Die meisten Belege können nur gekürzt wiedergegeben werden. Im 7. Jahr der NS-Herrschaft waren Bürgermeister Zanzinger (geboren 1904 gefallen 1944, Bürgermeister in Wannweil 1930 bis 1942) und die Soldaten doch stark von der NS-Propaganda indoktriniert. Diese Propaganda-Sätze können unter keinen Umständen im Blog publiziert werden.

Bei der Gelegenheit wurde ein Teil der Zeitdokumente fotokopiert. Die Originale sind meist auf inzwischen brüchig werdenden Kriegspapier geschrieben. So wurde gleichzeitig etwas zum Erhalt der unwiederbringlichen Zeitdokumente getan, damit sie auch in Zukunft von Interessenten gelesen werden können. Fotokopien haben sich als tauglich für die Langzeitarchivierung erwiesen.

Im Dezember 1939 schreibt Bürgermeister Zanzinger:


"Schon sind über drei Monate vergangen, seit die meisten von Euch von der Heimat und vielfach von Weib und Kind hinweg zu den Fahnen geeilt sind. Ihr habt den Arbeitsrock mit dem ehrenvollen grauen Rock des deutschen Soldaten vertauscht, um die Heimat vor unseren alten Feinden, vor Allem aber vor dem ruchlosen England zu schützen....

Unsere großen Arbeiten in der Gemeinde konnten glücklicherweise abgeschlossen werden. Unser neuer Friedhof und die neue Leichenhalle (2011 fast unverändert vorhanden) sind fertiggestellt und ich glaube bestimmt, daß Ihr Euch freuen werdet, wenn Ihr diese schönen Anlagen sehen werdet. Auch unser Rathaus ist nunmehr umgebaut und fertiggestellt und auch dieses Haus unserer Gemeinde ist zur allgemeinen Zufriedenheit ausgefallen. (Anmerkung Walldorf, Rathaus erbaut 1839, modernisiert 1 Sept. 1939, dann wieder 1967 Verlegung des Eingangs von der Straßenseite weg, 1983 neu gestrichen, Aug. 1996 Abbruch.).
Ein Freibad und eine "Feierstätte" sind in Planung und sollen bald als Modell vorliegen. Große Aufgaben können wir zur Zeit nicht beginnen, wir müssen in dem großen Kampf vor allem jetzt daran mithelfen, dass wir den Kriegsbeitrag der Gemeinde, der monatlich rund 3600 RM (Reichsmark) beträgt, unserem Führer zur Verfügung stellen.
Zum Weihnachtsfest senden wir Euch allen, die Ihr draußen steht, ein kleines Geschenk der Heimat, da Ihr das Fest nicht mit uns feiern könnt. ...."


Botho Walldorf

Mittwoch, 7. Dezember 2011

Spendenaktion Wannweiler Weihnachtsmarkt 2011 zugunsten von behinderten Kindern aus Wannweil

Die Spende des Weihnachtsmarktes 2011 verbleibt heuer in Wannweil; sie ging an behinderte Kinder aus Wannweil und wird zu gleichen Teilen aufgeteilt an

* Simon Schenk, 5 Jahre, Spendenzweck: u.a. Anschaffung eines behindertengerechten Dreirades (Anschaffungskosten ca. 500 - 600 €)

* Philipp Ott, 6 Jahre

* und dessen Zwillingsbruder, Lucas Ott, 6 Jahre, Spendenzweck; Zuschuss zur Anschaffung von Vibrationsplatten (gesamte Anschaffungskosten rund 5.000)

* Timo Ruf, 14 Jahre, Spendenzweck: finanzielle Unterstützung für eine Feldenkrais-Therapie (jährliche Kosten von rund 1.500 €)


Jedes der genannten Kinder erhält ein Viertel des diesjährigen Spendenbetrages.

Die Laubhütte, ein Freundeskreis innerhalb der Evang. Kirchengemeinde Wannweil hatte ihren alten historischen Waffelofen angeheizt. Der gesamte Erlös aus dem Waffelverkauf wurde wieder zu 100 % dem Spendenzweck des Weihnachtsmarktes zur Verfügung gestellt. In diesem Jahr kamen allein am Stand der Laubhütte 606,80 Euro zusammen. Die Anbieter des Marktes spendeten 918,02 Euro. Die Sternentombola des Weihnachstmarktausschusses erbrachte einen Erlös von 531 Euro. Das derzeitige Spendenaufkommen beträgt insgesamt 3 975,82 Euro.

Auch die Bevölkerung kann sich immer noch diesem guten Beispiel anschließen, indem sie die behinderten Wannweiler Kinder unterstützt:

Spendenkonto der Gemeinde Wannweil:
Konto Nummer: 801 405
Kreissparkasse Reutlingen: BLZ 640 500 00
Verwendungszweck: „Spende anlässlich Weihnachtsmarkt für mildtätige Zwecke“.


Bis zu einem Betrag von 200 € reicht es aus, wenn dem Finanzamt der Kontoauszug des Spenders vorgelegt wird, aus dem sich ergibt, dass auf ein Konto der Gemeinde überwiesen wurde. Allerdings reicht als Zweck nicht aus „Spende Weihnachtsmarkt“.
Bei einem Betrag über 200 € stellt Ihnen die Gemeinde gerne eine Spendenbescheinigung aus.



Spendenaktion Wannweiler Weihnachtsmarkt - allein beim Stand der Laubhütte kamen 606,80 Euro zusammen.

Dienstag, 6. Dezember 2011

Gerhard Kern, ein Pferdefreund


 Der Landwirt Gerhard Kern ( 1932-2003).

Hier putzt er das Geschirr, damit seine Pferde 1989 stolz die Weihnachtskutsche ziehen können. Gerhard Kern hat schon für den Leichenwagen die Pferde gestellt. Er beherrschte auch noch das Pflügen mit Pferden. Beim Fuhrmannstag in Pliezhausen nahm er beim Wettpflügen teil.


Heiligabend 1989

Montag, 5. Dezember 2011

Lehrschwimmbecken 1960 inmitten von Schnee



Die Turnhalle steht noch, das darunter liegende Lehrschwimmbecken gibt es nicht mehr. Dort stehen heute Umkleiden für das neue Schwimmbad, das neben der Turnhalle errichtet wurde.

Und vom Schnee sehen wir heute nichts. 1960 hatten wir noch viel davon.

Bildertanz-Quelle: Erich Holder

Sonntag, 4. Dezember 2011

Erinnerungen an die Jugendzeit von Oskar Schaumburg. Eine Buchempfehlung





Oskar Schaumburg hat seine Erlebnisse aus der Kinder- und Jugendzeit veröffentlicht. Die älteren Wannweiler werden ihre Erinnerungen mit Oskar Schaumburg teilen können, die Jüngeren können nun nachlesen, dass ihre Eltern und Opas auch in schwerer Zeit eine schöne Kindheit hatten. Im Nachwort heißt es:

"Wenn ich heute die Erinnerung pflege
Und schaue auf das "Früher" zurück.
Seh´die alten Häuser, die alten Wege,
Dann spür´ich der Kindheit reines Glück:"



Das Buch ist in Schaumburgs Fachgeschäft für 10,00 € erhältlich.

Michael Schaumburg
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Hauptstraße 13
72827 Wannweil